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Книга профессора славистики Цюрихского университета Сильвии Зассе посвящена одному из ключевых русских социокультурных феноменов - исповеди, - как он представлен в лучших образцах русской литературы XIX-XXI веков. Исповедь и признание рассматриваются автором во взаимной обращенности к контекстам религиозных и юридических практик, но не сводятся к ним. Зассе анализирует покаянно-исповедальные практики на фоне религиозных запретов и социальных табу, в контексте социальных, художественных, познавательных и медиаструктур. На материале сравнительного религоведения различных христианских конфессий Зассе обнаруживает нетривиальные расхождения в статусе признания в русской и западной литературах. Исследование легитимирует новые объекты изучения, которые вследствие актуального политического преследования и идеологических запретов находятся в маргинальной зоне современной русской культуры.
In einem Essay von 1924 entdeckte die serbische Schriftstellerin und Intellektuelle Isidora Sekulić (1877-1958) in den Literaturen »Isochimenen«. Anknüpfend an Alexander von Humboldts klimatologische Isothermen gründete sie ihre vergleichenden Literaturbetrachtungen auf den symbolischen Linien kultureller Berührungspunkte. Diese sind Gegenstand ihrer vielschichtigen Essayistik. Sekulićs literarische Schauplätze – das moderne Ich, die ‘kleinen Völker’ an den Rändern Europas, Konzepte des Ostens, der Geist der serbischen Kleinstadt, Kosmopolitismus, Kulturnationalismus und Figuren der (nationalen) Einheit – sind kontinuierliche Erkundungen des ‘Europäischen’.
Die Denkfigur der Isochimenen aufgreifend, diskutieren die Beiträge des Bandes Sekulićs vielschichtiges Gesamtwerk aus topographischer und transkultureller Perspektive in den geistesgeschichtlichen Zusammenhängen der serbischen Moderne und vor dem Hintergrund jüngster zeitgeschichtlicher Entwicklungen. Darüber hinaus dokumentiert der Band Sekulićs mediale Popularisierung in Serbien und ermöglicht durch Übersetzungen exemplarischer Texte Einblicke in ihr essayistisches und literarisches Schaffen.
Ein realer Gerichtsprozess liegt dieser künstlerischen Bildreportage zugrunde. Die Ausstellung »Verbotene Kunst 2006« zeigte nur durch Gucklöcher Werke, die aus religiösen, politischen oder weltanschaulichen Gründen im Laufe des Jahres in den Galerien und Museen nicht gezeigt wurden, und provozierte derart viele Anzeigen und Klagen, dass die Ausstellungsmacher vor Gericht gestellt wurden. Dieser an Schauprozesse erinnernde Prozess wurde zum Politikum. Die Künstlerin Wiktoria Lomasko und der Journalist Anton Nikolajew verfolgten und dokumentierten die einzelnen Sitzungen im Gerichtssaal. Sie schildern den Prozess, der sich lange zog und teilweise groteske Züge annahm, mitsamt seinen Umständen. Ein in seiner Art einzigartiger Bericht, ein faszinierendes Spiel mit Engagement und Dokumentarismus, das die Berichterstattung zu einer eigenen, neuen Kunstform erhebt.