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Slavisches Seminar

  • RV_Desinformation_pizdež1

    In der virtuellen Ausstellung Net Woble werden Beispiele von Street-Art gezeigt, die sich gegen Desinformation richten. Hier eine Umbenennung vom Ersten Kanal in Bullshit 1.

  • Aktion Bucha

    Auf diesem Foto ist eine Aktion festgehalten bzw. wird digital erzeugt, die auf die Ermordeten in Butscha aufmerksam machen soll, die in der russischen Presse nicht vorkommen bzw. deren Existenz geleugnet wird. Hier liegen sie mitten auf dem Roten Platz in Moskau.

  • Idet

    Dieses Bild arbeitet mit einer Auslassung, die jede:r Russischsprachige sofort versteht. Normalerweise heisst es: "Idet Sneg" (Es schneit). Hier heisst es: Idet *****. Die fünf Sterne stehen für das Wort Vojna, das nicht gesagt werden darf. Übersetzt hiesse das: Es ist Krieg.

Global Narratives of Disinformation: Focus on Russia

Desinformation, Verschwörungserzählungen und Propaganda sind nicht nur eine manipulative Form von Kommunikation mit Täuschungsabsicht, sondern auch ein Feld globaler kollektiver Narrationen. Russland ist in diesem Feld ein wichtiger Player. Vom Kalten Krieg bis heute lässt sich beobachten, wie Narrative regional zugeschnitten, international verbreitet und von ganz unterschiedlichen politischen, ökonomischen oder kulturellen Akteur:innen für eigene Zwecke angeeignet werden. So hieß es zum Beispiel während des Kalten Krieges: Martin Luther King Jr. ist ein Agent der US-amerikanischen Regierung oder die AIDS-Epidemie ist eine missglückte oder gezielte Biowaffenoperation der USA. In den letzten Jahren wurde die Revolution in Belarus diskreditiert, indem sie als vom Westen bezahlt und organisiert bezeichnet wurde. Und das Narrativ von der Entnazifizierung der Ukraine sollte die Okkupation der Krym und den Angriffskrieg rechtfertigen.

Während einige Narrative Motive aus der literarischen Phantastik, der Science Fiction oder aus nationalen Mythen stammen könnten, wiederholen andere historische Erzählungen, die z.B. auf Antisemitismus oder politischem und kulturellem Othering gründen. Oft wird von Russland eine antiimperialistische, antifaschistische oder postkoloniale Absicht reklamiert, um den eigenen Imperialismus und Faschismus zu verdecken.  

Die Vorlesung hat das Anliegen, die unterschiedlichen Narrative und ihre Rhetorik, ihre historische Genealogie, ihre globale Adressierung, Verbreitung, Verknüpfung und lokale Aneignung zu untersuchen sowie ihre Effekte zu analysieren. Eingeladen sind Forscher:innen aus unterschiedlichen Disziplinen (u.a. Literaturwissenschaft, Geschichte, Medienwissenschaft, Politikwissenschaft, Journalismus) und aus verschiedenen Regionen der Welt.

Organisatorisches:

Die Vorlesung findet auf Deutsch oder Englisch statt. Alle Vorträge werden simultan ins Russische gedolmetscht. Plakat (PDF, 65 KB) und Flyer (PDF, 52 KB) finden Sie hier.

Programm

Die einzelnen Vorlesungen können als Podcasts nachgehört werden. Die Aufnahmen sind auf SWITCHcast Media Space und auf dem YouTube-Kanal des Slavischen Seminars.

Eintritt frei

Programmänderungen vorbehalten

17.09.2024

Muriel Fischer, Sandra Frimmel, Iryna Herasimovich, Sylvia Sasse (UZH): Globale Narrative der russischen Desinformation – ein historischer Überblick 

Aufnahme Deutsch

Aufnahme Russisch

24.09.2024

Masha Borzunova (TV Rain): "Ukrainische Nazis", "Faulender Westen" und "Ausländische Agenten": Wie funktioniert russische Propaganda für Russen? (Moderation: Sandra Frimmel) 

Aufnahme Deutsch

Aufnahme Russisch

01.10.2024

Jade McGlynn (King's College London): Russian Propaganda in Wartime Ukraine (Moderation: Roman Horbyk)  

Aufnahme Englisch

Aufnahme Russisch

08.10.2024

Eliot Borenstein (New York University): Putin vs. the Devil: The Russian Crusade against American 'Satanism' in Ukraine and at Home (Moderation: Matthias Meindl)

Aufnahme Russisch

15.10.2024 Roman Horbyk (UZH): Soviet and Contemporary Russian Information Operations: Continuities and Discontinuities (Moderation: Gleb Albert) 
16.10.2024

Zusätzliche Veranstaltung (wird nicht aufgezeichnet)

Podiumsdiskussion: Russische Desinformation. Die Schweiz als Schauplatz und Zielscheibe

Weitere Informationen finden Sie im Flyer (PDF, 3 MB).

22.10.2024 Christopher Nehring (Universität Sofia): Russland und Desinformation: Zwischen globaler Einflussnahme, regionalen Taktiken und KI-Faktor (Moderation: Sylvia Sasse) 
29.10.2024 Zaal Andronikashvili (Leibniz-Zentrum für Literatur und Kulturforschung Berlin): "Gleichgläubige Brüder" vs. "globale Kriegspartei": Russische Propagandanarrative in Georgien (Moderation: Iryna Herasimovich und Sandra Frimmel) 
05.11.2024 Yuliana Shemetovets (Belarusian Cyber Partisans): Digital Resistance: How the Belarusian Cyber Partisans Challenge Authoritarian Narratives (Moderation: Nanina Graf) 
12.11.2024 Marina Rudyak (Universität Heidelberg): Narrative Allianzen und verborgene Divergenzen – Die Rolle der Mediensprache in Chinas pro-russischer Neutralität (Moderation: Wolfgang Behr)
19.11.2024 Mufutau Muyiwa (Universität Erfurt): Manufacturing Influence: Russia's (Dis)Information Strategy, Structures, Narratives and Footprints in West Africa (Moderation: Gesine Drews-Sylla) 
26.11.2024 Propaganda and Counter-Propaganda: Destabilization Campaigns in Moldova. Rada Leu (Zürcher Hochschule der Künste) in Conversation with Vitalie Sprînceană (Chișinău)
03.12.2024 Asel Dolootkeldieva (OSZE-Akademie Bischkek): "Forever grateful": Colonial Narratives in Central Asia States towards Russia (Moderation: Botakoz Kassymbekowa) 
10.12.2024 Viktor Marinov, Gabriele Scherndl (Correctiv): Fakten, Front und Fakes – Deutschsprachige Desinformation im Krieg gegen die Ukraine (Moderation: Muriel Fischer) 
17.12.2024 Ksenia Poluektova-Krimer (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam): Anti-Imperialism and Anti-Semitism from the Cold War, and how Russian Propaganda fuels it today (Moderation: Sylvia Sasse)

Unsere Gäste

Zaal Andronikashvili ist promovierter Literaturwissenschaftler, er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Literatur und Kulturforschung in Berlin und als Gastprofessor an der staatlichen Ilia-Universität (Tbilissi). Er forscht zur georgischen und sowjetischen Literatur.
Zum Thema: "Der georgische Traum von der globalen Kriegspartei", Geschichte der Gegenwart,  14. Juli 2024.

Eliot Borenstein ist Professor für russische und slawische Studien an der New York University. Seine Forschungsschwerpunkte sind russische zeitgenössische Literatur und Kulturwissenschaften, Verschwörungstheorien, Internetkultur.
Zum Thema erschienen u.a. Plots against Russia: Conspiracy and Fantasy after Socialism (Cornell University Press, 2019).

Masha Borzunova ist eine russische Journalistin, die in Lettland tätig ist. Sie arbeitet für den unabhängigen Sender Doschd und moderierte dort eine Sendereihe zu russischen Fake News. Seit 2023 lebt sie in Berlin. Ihre Sendereihe Fake News läuft jetzt im Programm des Senders Arte.

Asel Doolotkeldieva ist promovierte Politikwissenschaftlerin, sie arbeitet als Senior Lecturer an der OSZE-Akademie in Bischkek, Kirgisistan. Sie promovierte an der University of Exeter (UK) im Fach Politik und war zuvor als Visiting Fellow  am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOIS) in Berlin und am Collège d'études mondiales, FMSH in Paris tätig. 
Zum Thema: “Populism à la Kyrgyz: Sadyr Japarov, Nationalism, and Anti-Elite Sentiment in Kyrgyzstan”, Illiberalism Studies Program Working Papers N4, 2021.

Muriel Fischer ist Doktorandin am Slavischen Seminar der UZH im SNF-Projekt "Künste & Desinformation". Sie hat Kulturanalyse und Slavistik studiert und promoviert zur Manipulation von Bildern im Krieg gegen die Ukraine seit 2014. Sie hat sich auch als Kuratorin mit Desinformation und Fake News befasst.

Sandra Frimmel ist promovierte Kunsthistorikerin und Kuratorin. Sie arbeitet zu Gerichtsprozessen, Zensur und staatlicher Propaganda gegen Künstler:innen und Kunstwerke. Derzeit arbeitet sie im SNF-Projekt "Künste und Desinformation" zum Verhältnis von Propaganda und Karikaturen gegen westliche Kunst im Kalten Krieg in Osteuropa. Erschienen u.a.: Kunsturteile. Gerichtsprozesse gegen Kunst, Künstler und Kuratoren nach der Perestroika (2015, engl. 2022).

Iryna Herasimovich ist Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin. Sie promoviert am Slavischen Seminar im Rahmen des SNF-Forschungsprojekts "Künste & Desinformation". Sie beschäftigt sich mit der Rolle von Inszenierungen in der belarusischen Propaganda.

Roman Horbyk ist promovierter Medienwissenschaftler, er ist Research Lecturer für Medienwissenschaft am Slavischen Seminar der UZH. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Fake News, Medien und Krieg, Medien- und Kulturgeschichte, vor allem in Osteuropa. Roman Horbyk hat auch als Print- und Fernsehjournalist gearbeitet. U.a. Horbyk, R., Prymachenko, Ya. & Orlova, D. (2023). The transformation of propaganda: The continuities and discontinuities of information operations, from Soviet to Russian active measures. Nordic Journal of Media Studies, 5(1), 68–94. https://doi.org/10.2478/njms-2023-0005

Rada Leu ist Künstlerin und Doktorandin an der Zürcher Hochschule der Künste und der UZH im Bereich Kulturanalyse. Sie arbeitet an einer Dissertation zum Peacebuilding im Bereich der Künste in Moldova. Im Rahmen ihrer Dissertation beschäftigt sie sich auch mit künstlerischen Reaktionen auf russische Desinformationskampagnen in Moldova.

Viktor Marinov hat Publizistik in Berlin und Journalistik in Hamburg studiert und danach für verschiedene Lokalzeitungen gearbeitet, war Volontär und anschließend Reporter bei der Rheinischen Post in Düsseldorf und machte eine Hospitanz im Politikressort der Zeit. Seit Februar 2022 ist er Teil des CORRECTIV.Faktencheck-Teams.

Jade McGlynn ist promovierte Russistin und derzeit Leverhulme Early Career Post-Doctoral Fellow am Department of War Studies, King's College London. Ihre Forschungsschwerpunkte sind der Krieg Russlands gegen die Ukraine seit 2014, Propaganda, Erinnerungspolitik und die Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft in Russland. Zuletzt erschienen: Memory Makers. The Politics of the Past in Putin's Russia (2023) über Geschichtsdesinformation in Russland.

Mufutau Muyiwa ist Doktorand an der Universität Erfurt im Bereich Medien- und Kommunikationswissenschaft. Er hat an der Olabisi Onabanjo University, Nigeria Mass Communication studiert und an der Universität Erfurt einen Master of Arts in Global Communication: Politics and Society abgeschlossen. Er schreibt eine Doktorarbeit zum Thema "Deconstructing African Public Diplomacy - A Case Study of Communication Strategies in Nigeria and South Africa".

Christopher Nehring ist promovierter Historiker und Journalist, er ist derzeit Gastdozent des Medienprogramms Südosteuropa der Konrad Adenauer-Stiftung an der Journalistischen Fakultät der Universität Sofia. Er forscht zu Desinformation, der Geschichte und Gegenwart von Geheimdiensten, Geheimdienstmorden und Osteuropa.
Zum Thema u.a. Geheimdienstmorde: Wenn Staaten töten – Hintergründe, Motive, Methoden (2022), Die AIDS-Verschwörung. Das Ministerium für Staatssicherheit und die AIDS-Desinformationskampagne des KGB , zusammen mit Douglas Selvage (2014).

Ksenia Poluektova-Krimer ist Historikerin, sie arbeitet als Visiting Fellow am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Sie hat in den USA, Budapest und Jerusalem Judaistik und Geschichte studiert. Seit dem Wintersemester 2023 ist sie Sacharow-Stipendiatin.
Zum Thema: "Antisemitismus in Russland – ein alter Bekannter meldet sich zurück", Russland-Analysen Nr. 448 vom 03.04.2024, S. 8-11.

Marina Rudyak ist promovierte Sinologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg. Sie ist Dozentin für chinesische Wirtschaftspolitik und internationale Beziehungen, sie forscht u.a. zu Global China und zur politischen Ideologie und  Political ideology and verschlüsselter Kommunikation.

Sylvia Sasse ist Professorin für Slavistische Literaturwissenschaft an der UZH. Sie forscht zu Slavischen Literaturen und Aktionskunst in Osteuropa, zu Propaganda und Desinformation im Kalten Krieg und in der Gegenwart. Dazu erschienen: "Artists & Agents. Performancekunst und Geheimdienste" (2019), Verkehrungen ins Gegenteil. Über Subversion als Machttechnik (2023). Im Moment leitet sie das SNF-Projekt "Künste und Desinformation".

Gabriele Scherndl war mehrere Jahre lang bei der österreichischen Tageszeitung Der Standard, zuletzt im Innenpolitik-Ressort. Zuvor schrieb sie als freie Autorin unter anderem für Datum, den Falter und die taz. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem österreichischen Prälat-Leopold-Ungar-Preis und dem deutschen Nachwuchspreis „Grüne Reportage“. Seit Herbst 2022 ist sie in Berlin und Teil von CORRECTIV.Faktencheck.

Yuliana Shemetovets ist die Mediensprecherin der belarusischen Cyber-Partisanen. In dieser Funktion koordiniert sie den Aufbau von Plattformen, Cybersicherheit und Verifizierungsmaßnahmen und verwaltet Kommunikationsstrategien mit Medien, zivilen und politischen Organisationen. Yuliana Shemetovets hat einen MA in Politikwissenschaft und einen MS in Datenanalyse.

Vitalie Sprînceană  ist Soziologe, Aktivist und Redakteur bei PLATZFORMA. Er hat Politikwissenschaft in Sofia und Soziologie in Chişinău studiert, ist Doktorand in Fairfax an der George Mason University. Er lebt in Chişinău.

Buchung der Vorlesung

Die Vorlesung kann für das HS24 mit 3 ECTS gebucht werden. Den Zoom-Zugang veröffentlichen wir hier zu Semesterbeginn.

Der Leistungsnachweis besteht aus einem Vorlesungsjournal (Protokolle der Vorlesungen). Wünschenswert ist auch eine Beteiligung durch Fragen im Webinar (im Forum oder im Plenum).

Studierenden aus anderen Universitäten der Schweiz oder aus dem Ausland stellen wir eine Teilnahmebescheinigung aus, damit die ECTS ggf. an der Heimuniversität angerechnet werden können (bitte mit Heimuniversität abklären).

Arbeitsunterlagen und Nachrichten verschicken wir über OLAT, in das Sie sich als Gast auch von auswärts an der UZH einschreiben können.

Weiterführende Informationen

Podium: Russische Desinformation. Die Schweiz als Schauplatz und Zielscheibe

Mehr zu Podium: Russische Desinformation. Die Schweiz als Schauplatz und Zielscheibe

Die Slavistin Sylvia Sasse spricht mit der Kommunikationswissenschaftlerin Aleksandra Urman, dem Kommunikationswissenschaftler Marko Ković sowie mit der Journalistin Anna Jikhareva über die Schweiz und russische Desinformation und Propaganda.

Narrativ: Entnazifizierung der Ukraine

Ein typisches Propagandaposter, das 2014 auf der Krym zu sehen war. Es bereitet das "Referendum" vor: "Am 16. März wählen wir". Wer für Russland stimmt, der bekommt Russland, wer für die Ukraine stimmt, der bekommt Nazis. Auf diese Weise wurde das Narrativ von der "Entnazifizierung der Ukraine" visualisiert, das den Krieg und die Okkupationen von Beginn an bestimmt hat. 

Narrativ: Bedrohte Meinungsfreiheit im Westen

In Grossbritannien wirbt RT 2016 mit diesen Plakaten, die RT als "zweite Meinung" vorstellt. In anderen Texten ist von der "anderen Perspektive" oder "Gegenöffentlichkeit" zur 'zensierten' Presse und "bedrohten Meinungsfreiheit" in Westeuropa die Rede. Dieses Narrativ arbeitet mit einer Verkehrung ins Gegenteil und mit Halbwahrheiten: Indem Zensur, Verbote etc. auf den Westen projiziert werden, legt man nahe, dass in Russland Meinungsfreiheit und Medienvielfalt herrscht. Indem man, die USA für Desinformation bezüglich des Irakkriegs kritisiert, legt man nahe, dass auch alle anderen, falschen Nachrichten "echte" Kritik sind.

Narrativ: Russophobie & Cancel Culture im Westen

Im März/April 2022 waren in verschiedenen Städten Russlands Plakate gegen das angebliche Canceln von russischer Kultur im Westen zu sehen: "Im Westen hat man Vorlesungen über Dostojevskij abgesagt. Wir bewundern weiterhin die Helden von Mark Twain. Kultur lässt sich nicht canceln." Auf diese Weise kann man dem Westen Russophobie unterstellen, ohne die konkreten Fälle zu belegen (Fake News) und ohne die eigentliche Cancel Culture, die willkürliche Zensur im eigenen Land, die Verurteilung von kritischen Künstler:innen als Terrorist:innen, zu erwähnen.  

Narrativ: Kampf gegen Imperialismus und Kolonialismus

In Afrika entwirft RT Plakate, die sich gegen Imperialismus und Kolonialismus richten, ebenso wird der Krieg gegen die Ukraine als Widerstand gegen den westlichen Kolonialismus geframed. Marija Sacharova, Sprecherin des russischen Außenministeriums, erklärte z.B., es handele sich nicht um einen "russisch-ukrainischen Konflikt", sondern "um einen globalen Versuch des Westens, die Welt in den Kolonialismus zurückzuführen". D.h. der eigene imperiale Krieg wird als Widerstand gegen den angeblichen Imperialismus des Westens (Emanzipation der Ukraine von Russland = Kolonialisierung der Ukraine durch den Westen) bezeichnet. Und in Afrika versucht RT Russland als Unterstützer von antiimperialen und dekolonialen Bewegungen  zu charakterisieren, obwohl Russland ein durch und durch imperiales  politisches System ist. Auch hier wird mit einer Verkehrung ins Gegenteil und mit Halbwahrheiten gearbeitet.

Narrativ: Deutschland ist im wirtschaftlichen Untergang

RT bewirtschaftet seit Jahren das Narrativ, dass Deutschland wirtschaftlich untergeht, Schuld ist vor allem die grüne Klimapolitik, wobei massiv gegen die Minister Habeck und Baerbock gehetzt wird, bei Annalena Baerbock ist die Hetze auch sexistisch konnotiert: "Weibchen; eine Karikatur des Weiblichen ebenso sehr wie eine Karikatur eines Ministers", "Luxusweibchen", mitunter wird sie nur beim Vornamen genannt. Das Untergangsnarrativ wird gerne mit anderen verknüpft, mit Antiamerikanismus, denn die Grünen in Deutschland seien "der US-Politik unterworfen" (Zitat Oscar Lafontaine") oder mit Hetze gegen ukrainische Flüchtlinge, die ebenfalls am wirtschaftlichen Untergang Schuld seien.

Narrativ: Zerstörung der Schweizer Neutralität

Seit RT Deutsch einen Schweizer Ableger hat, werden vor allem die "Zerstörung der Neutralität", die "Ukraine- und Natohysterie", die "radikalisierte Schweizer Jugend" und eine "geplatzte Immobilienblase" als Narrative bedient. Wie in Deutschland wird massiv gegen ukrainische Geflüchtete gehetzt, die "nicht arbeiten".

Plakat und Flyer

Hier können Sie Plakat und Flyer herunterladen.