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Das Dissertationsprojekt zu Gerichtsprozessen gegen Künstler und Ausstellungsmacher in Russland seit der Perestroika untersucht anhand von zwei beispielhaften Prozessen – gegen die Organisatoren der Ausstellungen Vorsicht, Religion! und Verbotene Kunst 2006 – das Spannungsverhältnis zwischen gesetzlich festgelegten gesellschaftlichen Normen und außer-normativen Aktionen im Zeichen der Freiheit der Kunst.
Hierbei stehen Fragen nach Anklage- und Verteidigungsstrategien vor Gericht, der theatralen Inszenierung der Prozesse, der Rolle und Funktion der Zeugen sowie dem verhandelten Kunstbegriff im Zentrum. Weiterhin wird untersucht, wie sich die aktuellen russischen Kunstgerichtsprozesse zum einen historisch im Verhältnis zu den sowjetischen Schauprozessen und Agitgerichten, zum anderen komparatistisch im Verhältnis zu internationalen Kunstgerichtsprozessen einordnen lassen.
Erstbetreuerin: Prof. Dr. Susanne von Falkenhausen, Zweitbetreuerin: Prof. Dr. Sylvia Sasse