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Datum: 29.-30. Mai 2014
Veranstaltungsort: Slavisches Seminar/Uniturm der Universität Zürich
Unser Workshop zur Rezeption von Sergej M. Tret’jakov am 29./30.5.2014 hat es sich zur Aufgabe gemacht, erstmals deutschsprachige Wissenschaftler:innen, die sich mit dem querulantischen Futuristen beschäftigt haben, zu versammeln. Das Treffen hat eine punktuelle, aber durchaus repräsentative Bestandsaufnahme der bisher im deutschsprachigen Raum geleisteten Rezeption zentraler Ideen des Autors – von seinem dramatischen Schaffen über sein linkes Engagement bis hin zu seiner Faktografiekunst – vorgenommen.
Hierfür konnten wir auch Fritz Mierau gewinnen, dessen Monografie Erfindung und Korrektur: Tretjakows Ästhetik der Operativität (1976) noch immer grundlegend ist. Anlässlich des 80. Geburtstages von Fritz Mierau im Mai 2014 haben wir uns gefreut, dass er den Workshop mit einem autobiografischen Beitrag über slawistische Verwechslungsgeschichten eröffnet hat. Wir haben uns auch sehr über seinen autobiografisch gefärbten Bericht gefreut, der die Veranstaltung nicht nur würdigend resümiert, sondern auch wissenschaftspoetisch originell illustriert. Mit seinem treffenden Neologismus „Beholfenheit“ brachte Mierau (selbst ein Meister der Beholfenheit slawistischer Publikationen) prägnant Tret’jakovs Kernkennzeichen auf den Punkt: eine besonders patente Handlungsweise, rustikale Hemdsärmeligkeit: jemand, der mit Wort und Tat zupacken kann, der nicht um eine Lösung verlegen ist – gar ein Universalgelehrter in allen, auch den kleinen und nicht-abstrakten Dingen des Lebens.
Daher erlauben wir uns, Fritz Mieraus Rückblick Am Rande zusammen mit einigen Vortragstexten hier zu veröffentlichen und unsererseits fotografisch zu begleiten. Ausserdem kann auch ein Mitschnitt des Eröffnungsvortrags von Fritz Mierau zum Thema "erwechseln und verwechselt werden. Ein autobiografischer Beitrag zur Geschichte der deutschprachigen Slavistik" nachgehört werden: