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Das Habilitationsprojekt setzt bei dem synérgeia-Verständnis der Ostkirche an, demzufolge menschliche und göttliche Energien im Heilsprozess interagieren und der Mensch, der paulinischen Tradition folgend, Gottes Mitarbeiter und Helfer, ist (I Kor 3,9). Die Figur des synergós gewann angesichts des allgemeinen Krisenbewusstseins um 1900 an Aktualität und wurde von Denkern und Grenzgängern zwischen den Disziplinen aufgegriffen.
Von diesen Synergie-Konzepten gingen, so eine Ausgangsthese, grundlegende Impulse für weitgreifende Technologie- und Transformationsprojekte und performative Ästhetiken aus, die um 1900 entwickelt wurden – mit dem Ziel, zu einer 'Neuen Menschheit' aufzubrechen. Die Untersuchung ermöglicht die Neubewertung von Synergie-Konzepten der Slavia Orthodoxa und deren Einordnung in die europäische Wissenskultur der Moderne.
Im Rahmen des von der VolkswagenStiftung durch ein Dilthey-Fellowship am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin geförderten Projekts (www.zfl-berlin.org/synergie.html) wird zudem das Dissertationsvorhaben "Wissenschaft und Prophetie in der Dichtung der russischen Avantgarde" (bearbeitet von Anar Imanov) betreut und das interdisziplinäre Forum SynergieWissen (www.zflprojekte.de/synergie) organisiert.